Die Vorgeschichte
1979 war es, als ich anfing meine alten Märklin-Artikel zu verkaufen, um auf das
“bessere” Roco- Material umzusteigen. In dieser Phase lernte ich diverse Modellbahner
kennen. Man kam ins Gespräch und es sollte nicht lange dauern, da fiel der Begriff:
Verein, Vereinsgründung...man könnte ja... usw. Einige Jahre später, wir schreiben das
Jahr 1982. Die Märklin-Artikel sind verkauft, das Telefon klingelt und ich werde gefragt, ob
mir der Zeitungsbericht (welcher Zeitungsbericht?) aufgefallen wäre. Nach der Sichtung
des besagten Zeitungsberichtes wurde klar: es werden Mitglieder für die Gründung eines
Modelleisenbahnvereines gesucht.
Schließlich kam es zu einem ersten Treffen im “Hülsens Eck”, einer Gaststätte in
Grünhöfe. Die Beteiligung war riesig und es wurde vereinbart, uns regelmäßig als
“Interessengruppe Modellbahn” (oder ähnlich) zu treffen. Die nächsten Zusammenkünfte
sollten in der “Handwerker Börse” in der Hafenstraße stattfinden. Während dieser Treffen
entstanden erste Pläne über das mögliche Gleissystem und der entsprechenden
Zugsteuerung. In dieser Planungsphase entstand die Idee, eine Mehrsystemanlage zu
entwerfen (Gleichstrom, Wechselstrom und Digital). An dieser Stelle möchte ich
vorgreifen: Die Anlage hat später tatsächlich funktioniert. Des Weiteren bildete sich der
erste Vorstand heraus und zukünftige Vereinsräume in der Güterabfertigung im
Fischereihafen, neben dem Restaurant Natusch, rückten in greifbare Nähe.
Die Gründungsversammlung fand im Sommer
1983 in den ehemaligen Räumlichkeiten der
Marinekameradschaft statt. Unterstützt durch
das BSW gelang es schließlich, im
Dachgeschoß der Güterabfertigung die
erwünschten Räumlichkeiten anzumieten.
Die ersten zehn Jahre
Niemand von den damaligen Gründungsmitgliedern hatte auch nur den Schein einer
geringsten Vorstellung, was es bedeuten sollte, eine Anlage in diesen Dimensionen (T-
Form, ca. 13 x 6 x 3 m) zu planen und zu bauen. Entsprechende “Reibungsverluste” gab
es dann auch bei den Mitgliedern. Auf einem mehrstufigen Stahlrahmen in der oben
erwähnten Mehrsystemform, sollte die Anlage schließlich entstehen. Die Konzeption ging
sogar über die ersten Ideen hinaus. Jetzt war gleichzeitiger Betrieb von Wechsel- und
Gleichstrombetrieb möglich. Nach Umschalten konnte zusätzlich zwischen Wechselstrom
und Digitalbetrieb gewählt werden. Bis auf die elektronischen Steuermodule (sie gab es
bis dahin nur als funktionsfähige Muster) konnte nach ca. sieben Jahren ein
handbetätigter Fahrbetrieb präsentiert werden. Besuche bei anderen Modellbahnclubs
oder dem ICE- Bahnbetriebswerk in Hamburg-Eidelstedt rundeten den Vereinsalltag ab.
Doch dann kam es wie es kommen musste. Uns wurden die Räumlichkeiten gekündigt
und die Anlage musste demontiert werden. Zehn Jahre waren schlichtweg zum Teufel
und die Motivation vieler Mitglieder ebenfalls. Im Bahnbetriebswerk Lehe und bei einigen
Vereinsmitgliedern konnte das Material zwischengelagert werden. Die weiteren
monatlichen Vereinstreffen erfolgten von nun an in der Gaststätte “Im Wiesengrund”.
Die Zeit danach
Nach längerem Suchen und einigem Mitgliederschwund fanden wir 1992 ein neues
Zuhause für unser Hobby. Ein begeisterter Modellbauer hatte nicht nur sein Mitwirken im
Club zugesagt, sondern im Anbau seines Mehrfamilienhauses für uns geeignete
Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Aufgrund unserer Erfahrungen mit den
Räumlichkeiten im Fischereihafen, gingen die Gestaltung der neuen Räume und die
Planung der Anlage zügig voran. Vielleicht zu zügig, denn nach kurzem Fahrbetrieb
stellte sich heraus, dass einige zentrale Steigungen aus den Schattenbahnhöfen zu steil
ausgeführt waren. Einige Züge blieben, im wahrsten Sinne des Wortes, hängen. Zum
anderen gab es durch Temperaturwechsel und schwankender Luftfeuchtigkeit
Spannungen in der Holzkonstruktion, verbunden mit deformierten Gleisen. Aus Kosten -
und Zeitgründen wurde in einer Mitgliederversammlung in 1994, die völlige Demontage
der Anlage beschlossen. Die Folge: Weiterer Mitgliederschwund und Frust.
Dennoch gelang es, sich noch einmal aufzuraffen und in einer enormen Kraftleistung der
Bremerhavener Bevölkerung die Anlage, nur ein Jahr später, in einem Rohzustand zu
präsentieren. Jeweils zu Weihnachten und Karfreitag (die Tage der offenen Tür) konnte
von nun an der aktuelle Bauzustand vorgeführt werden. Der/die interessierte
ModelleisenbahnerIn, mit Familie, Freunden oder Solo, hatte somit reichlich Gelegenheit,
die Entwicklung der Anlage über nunmehr zehn Jahre mit zu verfolgen. Nun gab es auch
wieder neue Mitglieder.
Was Zwischenzeitlich geschah
Eine Modellanlage wird nie so richtig fertig. Inzwischen sind im sichtbaren Bereich und an
wichtigen Stellen in den Schatten- Bahnhöfen die alten Weichen durch neue,
motorbetriebene Weichen ersetzt worden. Dies wurde notwendig, um einen
reibungsloseren Fahrbetrieb zu gewährleisten.
Die in Eigenbau und auf die Anlage abgestimmte Elektronik ist mehrmals modifiziert
worden.
Viele Bauten, wie der Hauptbahnhof (die Bahnhofshalle ist eine Nachbildung der Halle in
Chur, Schweiz) und die Fachwerkbrücke im Hintergrund der Anlage sowie die
Oberleitungsdrähte entstanden in Eigenarbeit.
Zu Ausstellungszwecken oder zu Präsentationen verfügte der Verein zusätzlich über eine
transportable N-Spur- Anlage mit der Nachbildung des Bremerhavener Hauptbahnhofes.
Da der Verein wegen Personalmangels auf Ausstellungen und Präsentationen außerhalb
der Clubräume verzichten muss, wurde die Anlage veräußert.
Eine kleine Schaufenster-Anlage mit romantischem Wintermotiv ist überarbeitet worden
und konnte ab November 1905 in einem Geschäft in der “Bürger” betrachtet werden. Sie
sollte im Besonderen unsere kleinen Nachwuchseisenbahner ansprechen. Dieses Projekt
wurde aus den schon oben genannten Gründen zwischenzeitlich aufgegeben.
Ein Leckerbissen der besonderen Art wurde die Verladestelle für die „Rollende
Landstraße”, unter Einbeziehung des Faller Carsystems. Nach erfolgreichem
Probebetrieb konnten einige Lkw selbständig die “Rollende Landstraße” befahren und am
Ziel wieder verlassen. Durch den Produktwechsel der Fa. Faller ist dir Funktionssicherheit
nicht mehr gegeben, da auch benötigte Ersatzteile und neue LKW´s nicht mehr erhältlich
sind. Daher wird über den Fortbestand dieses Analgenteils diskutiert.
Die momentane Situation
Da durch weiteren Mitgliederschwund der Fortbestand des Vereins gefährdet war, wurde
beschlossen den eingetragenen Verein (mit starker Unterstützung durch das BSW -
Stiftung Bahn-Sozialwerk) in eine Freizeitgruppe des BSW zu überführen.
In Laufe der letzten Jahre ist das Durchschnittsalter der Vereinsmittglieder stark
angestiegen. Das Durchschnittsalter können auch die neuen Vereinsmitglieder nur
geringfügig verringern. Aus diesem Grunde sind die derzeitigen überwiegenden
Aktivitäten der Gruppenmitglieder auf die Sicherung der Fahrbereitschaft und Beseitigung
von Fehlern ausgerichtet. Darüber hinaus sind nur kleinere Projekte und Änderungen
geplant.
Wir hoffen durch weitere Neumitglieder wieder umfangreichere Projekte in Angriff nehmen
zu können.
Projekte, die in der Planung sind bzw. in Angriff genommen
wurden
Ein „Großprojekt“, das über einen größeren Zeitraum verwirklicht werden soll, ist die H0-
Nachbildung des Bahnbetriebswerkes Hamburg Altona mit seiner überlappenden
Doppeldrehscheibe.
Ein Wechselmodul, das anstelle der Verladeanlage „Rollenden Landstraße“ entstehen
soll, wird eine kleine Ausführung des Freimarkts wiedergeben.
Weiter kleine Projekte liegen in der „Schublade“ und harren der Umsetzung.
Der Club in der Presse
Hier ein paar Bespiele für unsere Präzenz in der Presse:
-
Filmbericht in SAT1:
über unsere Aktivitäten
im Club und in der
Jugendarbeit