Aufbau-Tagebuch Teil 1 (2019) November 2018 Eine neue Chance Der Modelleisenbahnclub Bremerhaven hat beschlossen, einen Neustart zu wagen und mit seiner Anlage in neue Räume umzuziehen. Das Haus in der Langener Landstraße 226 gehört dem Mitglied Hans Jörg Mende, der den Wunsch hat, dass mehrere verschiedene Modellbaugruppen unter einem Dach gemeinsam aktiv sind. Der MECB wird bei diesem Projekt seine Selbständigkeit behalten. Für die Gruppe besteht die Möglichkeit, die Anlage von bisher ca. 40 m² auf nunmehr fast 100 m² deutlich zu vergrößern – mit Besuchergängen rund um die Anlage herum und alles zu ebener Erde. April 2019 Vorfreude In der Grenzstraße wird seit mehreren Monaten abgebaut und eingepackt, was das Zeug hält. Gleichzeitig erhalten wir Zugang zu unserem neuen Domizil. So können wir schon konkretere Planungen vornehmen und etliche Kartons und Teile bereits transportieren. Es ist sehr viel Arbeit, aber die Vorfreude steigt. Mai 2019 290 m² Fläche entstehen Eine erste größere Veränderung zeigt sich: Zwischen den Räumen, die der Vornutzer als Verkaufsraum und Lagerhalle genutzt hat, wird die Wand entfernt. So entsteht eine ganz neue Dimension – ein großer Raum von etwa 290 m². Der ehemalige Verkaufsraum ist für den MECB vorgesehen. In der Halle sollen weitere Modelleisenbahnanlagen präsentiert werden. 25. Mai 2019 Umzug beendet Es ist geschafft! Was hatte sich in der Grenzstraße in 26 Jahren in vielen Räumen über zwei Etagen alles angesammelt und musste verpackt und transportiert werden – kistenweise Häuser und Bäume, zahlreiche zu erhaltene Segmente, meterweise Schienen, Stahlgestelle und unzähliges Holz in vielfacher Form, viele Schränke und Regale mit Werkzeugen und Materialien, jede Menge Schilder, Bilder und Deko- ration, aber auch Kücheninventar und vieles, vieles mehr …. Und das alles ist jetzt in unseren neuen Räumen in der Langener Landstraße angekommen. Wie gut, dass uns derzeit die große Halle zur Verfügung steht, damit wir erstmal alles abstellen können. Aber auch gut, dass wir beim Einpacken weitestgehend organisiert vorgegan- gen sind, so dass nun – trotz der Vielfalt – doch eine gewisse „Ordnung“ vorliegt. Juni 2019 Das große Ein- und Aufräumen Vieles muss neu durchdacht werden, da räumlich alles ganz anders sein wird als vorher. Den Lagerraum haben wir schon gestrichen, mit neuem Teppich versehen und mit Schränken eingerichtet. Mit dem Einräumen des Werkstattraums müssen wir derzeit noch etwas warten, weil der Raum noch vergrößert werden soll. Dann werden wir die Grob-, die Lok- und die Elektronikwerkstatt mehr oder weniger in einem gemein- samen Raum haben. Auch die Gemeinschaftsräume werden gestaltet. Clubraum und Mehrzweckraum sind schon gestrichen und werden mit- samt der Küche eingerichtet. 20. Juni 2019 Ein Anlagenmodell in 1:10 Die ganze Anlage in L-Form – der eine Schenkel 1,25 m lang, der andere Schenkel 1,05 m lang und insgesamt 15 cm hoch. So sieht sie aus, unsere neue – schon fertige (!) – Anlage. In mehreren Monaten Kleinarbeit hat Henk Veldkamp nach und nach ein Modell der gesamten neuen Anlage im Maßstab 1:10 gebaut: am PC erarbeitet, kopiert, in Pappe und Styropor ausgeschnitten, geklebt und zusammengesetzt. Der eine Schenkel zeigt als Highlight die Paradestrecke, der andere Schenkel vor allem den Bahnhof und das Bahnbetriebswerk. Von allen Seiten kann man hineinschauen. Das Abnehmen einzelner Ebenen ermöglicht einen detaillierten Einblick in den Aufbau über die verschiedenen Ebenen. 1. Juli 2019 Jetzt geht es „richtig“ los Dreimal ist Bremer Recht! Nach Fischereihafen (ab 1983) und Grenzstraße (ab 1992) starten wir nun zum 3. Mal mit dem Aufbau einer Modelleisenbahnanlage. Im „Großen“ sind die Schenkel also 12,50 m und 10,50 m lang – eine Dimension, die wir uns selbst noch gar nicht so wirklich vorstellen können. Markierungen – mit Fäden auf dem Fußboden abgesteckt – helfen uns ein wenig dabei ….. 4. Juli 2019 Ein stabiles Untergestell Als erstes muss ein stabiler Unterbau geschaffen werden. Wir nutzen dazu ein Stahlgestell aus Vierkantrohr 30 x 30 mm, wie wir es schon seit 1983 genutzt haben, das wir jetzt aber erheblich erweitern müssen. Die ersten drei Meter des Gestells sind schon aufgebaut, stabilisiert, verschraubt und schließlich auch im Boden fixiert worden. Der Aufbau muss besonders sauber und korrekt ausgeführt werden, denn ein möglicher „Pfusch“ am Anfang des Gestells würde sich letztendlich bis zum Schluss fortsetzen. Dann wäre der Unterbau nicht eben, und das könnte auf den Segmenten, z. B. auf der Paradestrecke, zum Entgleisen der Züge führen. 25. Juli 2019 Jetzt wird geschweißt Der Einfachheit halber haben wir uns entschlossen, die weiteren Gestell-Teile nicht zu verschrauben sondern zusammenzuschweißen. 30. August 2019 12,50 Meter Gestell stehen Es war schon ein ganz schönes Stück Arbeit, aber nun ist der erste Teil-Schenkel des Anlagengestells auf 12,50 Meter Länge fertig aufgebaut. Über 90 Mann-Stunden sind in den letzten Wochen draufgegangen für viele Kleinarbeiten: Metallteile nach Länge zusammensuchen, anpassen, zusammenstecken in zwei verschiedenen Höhen, im Boden fixieren, austarieren und abgleichen, schweißen, abschleifen, streichen und mehr. Nun haben wir das alles endlich so weit geschafft, dass wir das erste Anlagenstück – unsere Paradestrecke – auf das Gestell aufsetzen können. 1. September 2019 Was ist eigentlich eine Paradestrecke? Unter diesem Begriff versteht man bei der Modelleisenbahn eine lange sichtbare Strecke ohne Bahnhöfe, Tunnel oder sichtbehindernde Teile, auf der die – teilweise sehr langen – Züge in ihrer gesamten Länge zu sehen sind. Sie paradieren sozusagen an uns vorbei. 1. September 2019 Die Paradestrecke wird aufgesetzt Unsere Paradestrecke ist insgesamt neun Meter lang. Wir haben sie für unseren Umzug in vier Teile zerschneiden müssen, damit wir sie aus den Räumen hinaus tragen und mit dem Sprinter transportieren konnten. Außerdem wurden die Teile mit Latten stabilisiert, damit sie nicht auseinanderbrechen. Drei Monate lagen die vier Teile nun auf dem Rücken in unserem Anlagenraum und warteten auf ihren Einsatz. Es hat uns schon einige Sorgen bereitet: Werden wir die Teile gut auf das Gestell heben können? Wie viele Personen müssen mit anpacken? Passt alles wieder gut zusammen? Ist alles heile geblieben? Viele Sorgen waren unbegründet, und nach nur einer Stunde saßen alle vier Teile fest auf dem Gestell. Neun Meter Anlage präsentieren sich – was für ein toller Anblick! Unser erstes Etappenziel ist erreicht. Und wir sind stolz auf das, was wir schon geschafft haben. 22. September 2019 Tag der offenen Tür Heute haben wir uns nach unserem Umzug in der Öffentlichkeit „zurückgemeldet“ und konnten unseren 160 Besuchern zeigen, wie weit wir schon sind: Insbesondere die 9 Meter lange Paradestrecke, das Modell der Anlage im Maßstab 1:10 sowie die Räumlichkeiten drum herum fanden viel Erstaunen und Beachtung. Nun geht es auf zum nächsten Ziel: unser erster kleiner Fahrbetrieb am ersten Adventswochenende. Bis dahin sind es nur noch gut 9 Wochen! 31. Oktober 2019 Neue Tische Wir hatten Glück! Eins unserer neuen Mitglieder hat sich nicht nur mit seinen zahlreichen Modellbahnteilen in den Club eingebracht sondern auch mit großen Arbeitstischen. Fünf dieser Tische aneinandergereiht ergeben 10 Meter Grundlage für den zweiten Schenkel unserer Anlage. Jetzt können endlich auch Schienen verlegt werden, damit zum 30. November wirklich ein Fahrbetrieb stattfinden kann. 27. November 2019 Eine erste Zwischenbilanz Ein halbes Jahr ist seit unserem Einzug in diese Räume vergangen. Was haben wir in dieser Zeit doch alles geschafft. Oft werden wir gefragt, wie viele Arbeitsstunden in einer solchen Modelleisenbahnanlage stecken. Das möchten wir auch mal wissen ….. Manche Arbeiten gehen schnell voran und sind gleich sichtbar, andere Dinge erfordern sehr viel Kleinarbeit und viel Zeit, ehe man wirklich etwas „sehen“ kann. Zunächst mussten bei uns in den neuen Räumen viele allgemeine Arbeiten erledigt werden: Wand wegreißen, andere Wände verputzen und streichen, in allen Räumen Möbel aufbauen und sehr viel Inventar – speziell in der Werkstatt – sortieren und einräumen. Erst dann konnte es so richtig an den Aufbau unserer Anlage gehen. Und so sieht unsere erste Stunden-Bilanz nach sechs Monaten aus: - für Raumeinrichtung und – gestaltung rund 280 Arbeitsstunden - für den Anlagenaufbau rund 270 Arbeitsstunden Nicht in diesen Zahlen enthalten sind all die „stillen“ Arbeiten, insbesondere die umfangreiche Planung jeglicher Art und auch die PC-Arbeiten, wie die Erstellung der Gleispläne und die Konstruktion des Untergestells, aber auch z. B. der Aufbau des Maßstab-Modells und noch viele weitere, kleine unscheinbare Tätigkeiten. Es ist erfreulich, mit wieviel Eifer unsere Mitglieder bei den Clubtreffen an die Arbeit gehen. Möge es so positiv weitergehen …. 2. Dezember 2019 Erster Fahrbetrieb Es ist soweit – zum ersten Mal veranstalten wir auf der Paradestrecke und den neuen Tischen einen kleinen Fahrbetrieb. Auf dem Besuchergang rund um die Anlage staunen viele interessierte Besucher – Groß und Klein – über den bunten rollenden Betrieb mit unserer neu entwickelten elektronischen Steuerung. 9. Dezember 2019 Ein neues Anlagengestell Zugegeben – ein bisschen weh tut es schon, dass gleich nach dem erfolgreichen Fahrbetrieb der zweite Anlagenschenkel gänzlich wieder abgebaut wird, aber die Holztische waren nur als Provisorium gedacht und werden durch ein stabiles Stahlgestell ersetzt. Die Berufsbildende Schule für Metalltechnik in Bremen ist immer auf der Suche, z. B. Metall- und Schweißarbeiten an Objekten zu lehren, die anschließend einem positiven Projekt zugeführt werden. So erhalten wir ein fertiges, 9,10 Meter langes Grundgestell, für das wir nur die Materialkosten tragen müssen. Die jungen Leute in Bremen haben gut gearbeitet und das fertige Produkt bei uns aufgestellt. 22. Dezember 2019 Der erste Schattenbahnhof wird gebaut Was ist eigentlich ein Schattenbahnhof? Das ist eine Abstellmöglichkeit von Zuggarnituren im verdeckten Bereich. Somit ergibt sich, dass der Zugbetrieb im sichtbaren Bereich abwechslungsreicher gestaltet werden kann. In der Regel wird das über Steigungs- und Gefällestrecken erreicht. Bei eingeschränkten Platzverhältnissen werden diese Streckenbereiche in Form von Gleiswendeln ausgeführt. Wenn genügend Platz vorhanden ist – wie beim MECB – werden diese Gleisbereiche als langgestreckte Trassen angelegt. In einigen Fällen können Schattenbahnhöfe auch hinter einer Kulisse angeordnet werden. Beim MECB wird es insgesamt drei Schattenbahnhöfe in unterschiedlicher Höhenlage und verschiedener Länge geben. Unser Schattenbahnhof 2 ist unter der Paradestrecke angeordnet. Er umfasst sechs Abstellgleise, auf denen jeweils zwei Personenzuggarnituren von bis zu 5 m Länge oder ein Güterzug mit bis zu 7,50 m Länge abgestellt werden können.
© MECBremerhaven
Eine Freizeitgruppe der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW)
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